Der durchschnittliche Stromverbrauch in deutschen Haushalten und die damit verbundenen Stromkosten helfen, den eigenen Stromverbrauch zu vergleichen. Was ist zu viel und wo lässt sich der Verbrauch reduzieren?
Wovon ist der Stromverbrauch abhängig?
Laut Stromspiegel beträgt der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch in einem 2-Personen-Haushalt in Deutschland 2.300 Kilowattstunden (kWh, im Mehrfamilienhaus). Leben die 2 Personen in einem Einfamilienhaus erhöht sich der Durchschnittsverbrauch auf 3.100 kWh. Wird das warme Wasser ebenfalls elektrisch erzeugt, steigt der Stromverbrauch schnell auf 3.800 Kilowattstunden. Der Stromverbrauch ist also von vielen Faktoren abhängig und die bestimmen, wie hoch die Stromkosten sind. Bei dem aktuellen durchschnittlichen Strompreis von 38 Cent pro Kilowattstunde liegen die Stromkosten für den 2-Personen-Haushalt zwischen 875 € und 1.445 € je nach Lebenssituation und Stromverbrauch.
Der Stromverbrauch ist abhängig von:
- Haushaltsgröße: Anzahl der Personen im Haushalt
- Wohnverhältnisse: Mietwohnung im Mehrfamilienhaus oder Eigenheim
- Anzahl der Haushaltsgeräte und anderer Stromverbraucher (Warmwasserboiler, Heizungspumpe, Elektroauto)
Stromverbrauch pro Kopf
Ist Ihr Stromverbrauch viel zu hoch oder verbrauchen Sie wenig Strom? Die folgenden Werte dienen als Orientierungshilfe, um festzustellen, ob Sie Ihren Stromverbrauch reduzieren können. Wussten Sie, dass Singles im Durchschnitt pro Kopf mehr Strom verbrauchen als Personen in größeren Haushalten?
Wie hoch ist der Stromverbrauch in 1-Personen-Haushalten?
Dass Singles pro Kopf mehr Strom verbrauchen, liegt nicht am verschwenderischen Verhalten. Der Stromverbrauch in 1-Personen-Haushalten ist deswegen pro Kopf höher, weil alle Geräte allein genutzt werden. In Familienhaushalten sind z.B. Kühlschrank, Beleuchtung oder der Fernseher eher Gemeinschaftsgeräte und werden daher “Pro Kopf” auf mehrere Personen aufgeteilt.
Der Stromverbrauch von 1-Personen-Haushalten kann von 1.400 kWh bis 2.700 kWh pro Jahr betragen, je nach Lebenssituation. Lebt der Single in einer Wohnung und hat keine elektrische Warmwasserversorgung, ist der Jahresverbrauch Strom am geringsten mit 1.400 Kilowattstunden. Zieht die Einzelperson ins Eigenheim und hat einen elektrischen Wasserboiler, steigt der Stromverbrauch im Schnitt auf 2.700 kWh.
Der Stromverbrauch von einer Person pro Jahr liegt durchschnittlich bei 1.400 kWh. Stromkosten lassen sich nicht nur durch geringeren Vebrauch reduzieren. Ein besserer Stromtarif kann die Stromrechnung ebenfalls senken.
Stromverbrauch im Haushalt nach Bereichen
Es gibt viele Möglichkeiten den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt zu beeinflussen und Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihren individuellen Stromverbrauch effektiv zu senken und somit Kosten einzusparen.
Doch welche elektronischen Geräte verursachen einen hohen Stromverbrauch? Wie könnte man diesem Problem entgegenwirken und Strom sparen?
Vor allem bei unserer Kommunikation und Unterhaltung wird viel Strom verbraucht – durchschnittlich etwas mehr als ein Viertel des gesamten Haushaltsstromverbrauchs. Hierzu gehören Fernseher, Spielkonsolen und Computer.
In der Küche gibt es eine Reihe “großer Stromfresser“. Dazu gehören zum Beispiel Kühlschränke, Gefriergeräte und der Elektroherd. Zusammen gerechnet werden in der Küche rund 20 Prozent des Stroms verbraucht.
Heizungspumpen und Warmwasserboiler können erhebliche Mengen an Strom verbrauchen. Der Ersatz durch eine neue, hoch effiziente Geräte kann den Stromverbrauch stark reduzieren.
Die Angabe des Stromverbrauchs Ihrer Geräte können Sie in der Regel dem Etikett (Energieeffizienz-Label) entnehmen. Dieser Wert wird üblicherweise in Watt angegeben. Sollte das Etikett fehlen, können Sie den Stromverbrauch mithilfe eines Strommessgeräts ermitteln. Solche Geräte sind für einen Preis von 15-20 Euro erhältlich oder können bei der Verbraucherzentrale ausgeliehen werden.
| Bereich | Stromverbrauch |
|---|---|
| Elektronik & Unterhaltung | 28 % |
| Waschen und Trocknen | 14 % |
| Kühlen und Gefrieren | 11 % |
| Kochen | 9 % |
| Abwaschen | 8 % |
| Beleuchtung | 13 % |
| Sonstiges | 17 % |
Die 10 größten Stromfresser im Haushalt
Kontinuierlich steigende Strompreise rücken das Thema Energieverbrauch zunehmend in den Fokus. Ein 3-Personen-Haushalt verbraucht jährlich durchschnittlich 3.500 kWh. Doch wohin fließt all der Strom? Welche Geräte sind die Stromfresser und was treibt den Zählerstand in die Höhe? Energieeffizienz betrifft jeden Haushalt.
Welche Geräte sind die größten Stromfresser in deutschen Haushalten?
- Alte Heizungspumpen
- Elektroherd
- Gefrierschrank/ Kühltruhe
- Kühlschrank
- Beleuchtung
- Wäschetrockner
- Geschirrspülmaschine
- Waschmaschine
- Fernseher
- WLAN-Router
Quelle: ingenieur.de
Stromverbrauch in Deutschland
Gemäß vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) deckten erneuerbare Energien im Jahr 2023 nahezu 52 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland (Brutto). Dies stellt einen Anstieg um 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar und liegt erstmalig über der Schwelle von 50 Prozent.
In den Monaten Juli (59 Prozent), Mai (57 Prozent) sowie Oktober und November (jeweils 55 Prozent) wurde viel Ökostrom erzeugt. Im Juni gab es einen neuen Allzeit-Rekord in der Stromerzeugung aus Photovoltaik: In diesem Monat wurden 9,8 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugt. Die gesamte Windenergieerzeugung an Land erreichte im Jahr einen neuen Rekordwert von 113, 5 Milliarden Kilowattstunden.
Quelle: ZSW
Stromverbrauch kann ab 2024 gedrosselt werden
Die Stromverbrauch im Haushalt nimmt durch Wärmepumpen, Elektroautos und Heimbatterien kontinuierlich zu. Für viele dieser energieintensiven Geräte sind jedoch die älteren Stromleitungen der Netzbetreiber nicht ausreichend dimensioniert. Aus diesem Grund wird ab 2024 eine neue Regelung eingeführt: Sollte eine Überlastung drohen, sind die Netzbetreiber zukünftig berechtigt, den Stromverbrauch von neuen steuerbaren Wärmepumpen oder Ladestationen für Elektroautos zeitweise einzuschränken.
So die Theorie.
Nun zur Praxis: Um eine intelligente Netzsteuerung zu ermöglichen, sind intelligente Stromzähler, auch bekannt als SmartMeter, erforderlich. Diese können in Echtzeit, Daten an die Netzbetreiber übermitteln und dadurch eine effizientere Steuerung des Netzes ermöglichen und eben auch eine Dimmung bzw. Drosselung des Stromverbrauchs verschiedener Geräte ermöglichen.
Aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur bestätigen jedoch, dass nur etwa 5% aller Stromzähler in Deutschland SmartMeter sind. Gemäß den Informationen der Bundesnetzagentur können moderne Wärmepumpen und Ladestationen für Elektroautos aber direkt vom Netzbetreiber angesteuert und der Stromverbrauch angepasst werden. Können Sie die verschiedenen Bestandteile des Strompreises in Deutschland erklären?